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TuS GW Himmelsthür - SV Altencelle 35:23 (19:9)

1Herren MeisterschaftFoto: Celine Schrader, @Celines.Fotofrafien (Instagram) 

Pressebericht der HiAZ (29.04.24, Ulrich Hempen)

Himmelsthür entlässt Trainer und feiert den Meistertitel - Spitzenreiter trennt sich wegen Differenzen bei der Zielsetzung von Jürgen Kloth: Maik Bodenburg übernimmt und holt gegen Altencelle die fehlenden Punkte.

Es geht Schlag auf Schlag bei den Handballern des TuS Grün-Weiß Himmelsthür: Am Freitagabend sickerte zunächst durch, dass der Verbandsliga-Spitzenreiter mit sofortiger Wirkung Trainer Jürgen Kloth freigestellt hatte. Blitzschnell reaktivierten die Himmelsthürer daraufhin Maik Bodenburg, der das Team nun bis zum Saisonende interimsmäßig betreuen soll. Und für Bodenburg gab es auch gleich etwas zu feiern: Nach zuvor zwei Niederlagen in Folge gewannen die Grün-Weißen am Samstagabend das Heimspiel gegen den SV Altencelle mit 35:23. Da zeitgleich Verfolger TG Münden seine Begegnung beim TV Sehnde verlor, stehen die Himmelsthürer nun zwei Spieltage vor Saisonende als Meister fest. Für Jürgen Kloth ist das bitter. Die Entlassung des Trainer-Routiniers kam überraschend. Zwar gab es die erwähnten unerwarteten Niederlagen, trotzdem führte sein Ex-Team weiterhin die Tabelle der Verbandsliga an. Obendrein ist der Aufstieg in die Oberliga schon seit einer Weile in trockenen Tüchern. Warum also die Trennung?

Eigentlich wollte der Klub mit Jürgen Kloth weitermachen – auch über diese Saison hinaus. Es hatte bereits Vertragsgespräche gegeben, und der TuS unterbreitete dem Ex-Bundesliga-Trainer sowie einstigen DHB-Juniorencoach vor kurzem ein Angebot. „Ich halte menschlich sehr viel von Jürgen und auch von seinem Handball-Sachverstand“, so Himmelsthürs Manager Ralf Weber. Doch Kloth hatte nach den Vertragsgesprächen um Bedenkzeit gebeten und entschied dann, dass er den Kontrakt nicht verlängern werde, wohl aber noch diese Spielzeit mit dem Team zu Ende bringen wolle. Daraufhin beschlossen die Macher des Verbandsligisten um Manager Weber in der vergangenen Woche, lieber sofort die Zusammenarbeit zu beenden. Die Begründung: Nach den beiden Niederlagen Anfang und Mitte April gegen Münden und den MTV Groß Lafferde benötige die Mannschaft neue Impulse, um das Ziel Meisterschaft zu erreichen. Auf die zunächst anvisierte dauerhafte Vertragsverlängerung folgte also die sofortige Trennung – alles sehr verworren. „Das hat mich auch ziemlich kalt erwischt. Ich wollte unbedingt die Saison hier abschließen, und ich glaube auch, dass ich mit dem Team die nötigen Punkte für den Titel geholt hätte“, beteuerte Kloth. Fragt sich, warum der 76-Jährige die Möglichkeit einer längerfristigen Zusammenarbeit ausschlug – noch vor ein paar Wochen hatte er ja den Weg mit dem TuS dauerhaft weitergehen wollen. Nach HAZ-Informationen gab es wohl Irritationen in Sachen Zielsetzung. Es besteht nämlich wie berichtet die Möglichkeit, dass die Himmelsthürer nicht nur in die Oberliga, sondern gleich bis in die neue Regionalliga aufsteigen können. Dafür muss das Team Verbandsliga-Meister werden und eine Aufstiegsrunde bestehen. Doch dieser „doppelte Aufstieg“ käme Kloth zu früh: „Es wäre besser, sich erst einmal in der Oberliga zu etablieren, um dann in Ruhe die Regionalliga anzupeilen. Große Teile der Mannschaft sehen das im Übrigen ähnlich wie ich.“ Manager Weber sieht das hingegen anders: „Es ist zwar nicht unser vorrangiges Ziel, gleich in die Regionalliga zu klettern, aber wenn wir die dafür Chance erhalten, dann würden wir auch zugreifen.“ Offenbar war das der entscheidende Punkt – Kloth wollte diesen schnellen Weg nicht mitmachen. Hinzu kam dann der temporäre leistungsmäßige Einbruch des Teams. Von Mitte November 2023 bis Mitte April 2024 hatte es kein Spiel mehr verloren. Doch zuletzt setzte es erwähnte 34:37-Niederlagen gegen Verfolger Münden und das 32:38 gegen Nachbarn Groß Lafferde. Der Vorsprung des Tabellenführers auf den Zweiten Münden war deshalb bis auf zwei Punkte geschrumpft. Um das Ziel Meisterschaft und Aufstiegsrunde nicht zu gefährden, sah sich die TuS-Führung genötigt, Kloth freizustellen. Manager Weber: „Aber ich danke Jürgen für all das, was er hier gemacht hat und wünsche ihm alles Gute.“ Übernommen hat das Amt bis zum Saisonende Maik Bodenburg – der Vorgänger von Kloth. „Nachdem Maik im Sommer 2023 als Trainer zurückgetreten war, blieb er uns als Berater erhalten. So konnte er ziemlich unkompliziert einspringen. Für die nächste Spielzeit suchen wir aber einen neuen Chefcoach“, sagt Manager Weber. Am Samstag während seiner ersten Partie gegen den SV Altencelle nahm Bodenburg in taktischer Hinsicht keine großen Veränderungen vor. Das geht auch schlecht in der Kürze der Zeit. Ohnehin kennt er das Team noch aus dem Effeff, denn er führte die Grün-Weißen einst von der Landes- bis in die Verbandsliga. Von Beginn an stand die Himmelsthürer Abwehr kompakt und setzte die Altenceller Angreifer unter Druck. Über 5:0, 9:3 und 11:4 setzten sich die Gastgeber bis auf 12:6 ab (15.). Zur Halbzeit führten sie komfortabel mit 19:9. In der zweiten Hälfte gaben die Himmelsthürer weiter Vollgas. Durch eine stabile Defensive wurden Konterchancen erkämpft. Spätestens beim 24:14 war das Spiel gelaufen. Meisterschaftsshirts geholt Als dann der Hallensprecher auch noch die Niederlage der TG Münden verkündete, brachen auf dem Feld und den Rängen alle Dämme: „Himmelsthür ist Meister.“ Manager Ralf Weber spurtete schnell nach Hause, um die Meisterschaftsshirts zu holen. Nach seiner Rückkehr wurde mit den Fans der Verbandsliga-Titel gebührend gefeiert.

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